LAUFENDE PROJEKTE

Aktuell betreut die SLSA Projekte in Burkina Faso / Elfenbeinküste, Bhutan, Senegal und Turkmenistan durch.

Burkina Faso und Elfenbeinküste – Ursprung und Entwicklung der Eisen-Metallurgie

Das 2010 von Vincent Serneels (Universität Fribourg) und Denis Ramseyer (Universität Neuchâtel) initiierte Projekt zur Erforschung der Technologiegeschichte der Eisenverarbeitung war ursprünglich über vier Jahre mit je einer Feldkampagne geplant. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Studenten der Universitäten von Ouagadougou und Abidjan wurden die ersten drei Kampagnen plangemäss und erfolgreich durchgeführt (siehe Jahresberichte 2011-2013). Die vierte Kampagne, ursprünglich für Januar 2014 in Côte d’Ivoire geplant, mussten die Projektleiter jedoch aus praktischen Gründen auf das Frühjahr 2015 verschieben. Sie soll nach wie vor in der Region von Kaniasso in Côte d’Ivoire von einem internationalen Team, bestehend aus vier Schweizern, 20 Kollegen aus Côte d’Ivoire, 6 aus Burkina Faso, einen Senegalesen und einem Forscher aus Benin, durchgeführt werden. Wissenschaftliches Ziel wird es sein, diesen metallurgisch wichtigen Platz genauestens zu erforschen (topographische Aufnahme, stratigraphische Sondierungen sowie Freilegung der Öfen). Dabei sollen auch junge afrikanische Studenten und Wissenschaftler ausgebildet werden.

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Bhutan - Institutionalisierung und Stärkung der Archäologie im Himalaya-Königreich

 

Das Bhutan-Projekt wird mit Helvetas Swiss Intercooperation durchgeführt und umfasst mehrere Teilprojekte, welche die Institutionalisierung und Stärkung der Archäologie im Königreich von Bhutan zum Ziel haben. Sämtliche Ausbildung der bhutanischen Projektpartner wird hierbei von Elena Probsts Share Foundation grosszügig finanziert. Unter der Leitung von Philippe Della Casa (Universität Zürich) führen seit Frühling 2011 Schweizer Spezialisten Schulungsmodule zu archäologischen Themen durch. Mitarbeiter der nationalen Denkmalbehörde und Distriktverwaltungen nahmen an theoretischen sowie praktischen Kursen teil. Inventarisierungs- und Dokumentationsarbeiten werden an realen Objekten durchgeführt und ergänzen das Programm. Die Teilnehmer schlossen das Ausbildungsprogramm mit einer schriftlichen Arbeit zu einem spezifischen, von ihnen gewählten Thema ab. Sie erhielten ein von der Universität Zürich ausgestelltes Diplom (CEP – Continuing Education Program «Practice in Archaeology»).  Es ist höchst erfreulich, dass die nationale Denkmalbehörde vier dieser Absolventen in einer neu geschaffenen Archaeology Section bereits einstellen konnte, und zum Anlass das Buch «Archaeology in Bhutan» veröffentlichte, das sämtliche SLSA-Jahresberichte der Bhutan-Schweizerischen Archäologie-Kooperation beinhaltet.

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Senegal

Im Projektjahr 2014 wurden zwei Kampagnen durchgeführt. Die drei ersten Wochen dienten einer ausgedehnten Prospektion des oberen Talbereiches. Eine Gruppe von zwei bis sechs Personen erkundete die Flussufer in einem rund fünfzehn Kilometer langen Bereich zwischen den Dörfern Sansandé im Süden und Missira im Norden. Dabei kombinierten sie zwei Surveymethoden: Einerseits gingen die Forscher streng nach einem Kartenraster vor, andererseits liessen sie sich von den lokalen und ortskundigen Mitarbeitern führen. Nicht weniger als 145 neue Plätze konnten so identifiziert werden. Es handelt sich um lokale Konzentrationen oder weite Streuungen von archäologischen Oberflächenfunden sowie Schichtablagerungen. Die ethnohistorischen und ethnoarchäologischen Untersuchungen wurden dieses Jahr Fluss aufwärts in den Nachbardörfern von Khossanto im Gebiet des alten Königreiches Bélédougou sowie in den Dörfern bei Toumboura, im Kerngebiet des Königreiches Boundou, durchgeführt. Die Untersuchungen erlauben die Migrationsdynamiken entlang des Falémé-Flusses nachzuvollziehen und die Geschichte der historischen Provinzen zu untersuchen, von der wir noch kaum etwas wissen.

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Turkmenistan – Gonur Depe

Das neue SLSA-Projekt am höchst bedeutsamen Siedlungsfundort Gonur Depe in der Margiana wird von Mirko Novák (Universität Bern) geleitet. Die Feldarbeiten vor Ort werden von Sylvia Winkelmann-Witkowsky (assoziierte Forscherin, Universität Bern) durchgeführt. Bis anhin haben russische Ausgrabungen Funde zutage gebracht, die weitreichende Kontakte und den aussergewöhnlichen Reichtum dieser einst in einer Oase im Delta des Murghab gelegenen Stadt der sogenannten murghabo-baktrischen Kultur (ca. 2400 – 1700 v. Chr.) bezeugen. Das Projekt hat zum Ziel, die weitgehend noch unbekannte urbane Entwicklung von Gonur Depe verstehen zu lernen. Extensive Geländebegehungen aber auch geophysikalische Messungen sowie strategisch angelegte Grabungsschnitte sollen feinstratigrafische Untersuchungen und Datierungen erlauben. Während die diesjährigen geophysikalischen und geomatischen Arbeiten von anderen Partnern finanziert worden sind, bilden die über mehrere Jahre geplanten Ausgrabungen ein in sich geschlossenes und eigenständiges SLSA-Projekt.

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Die SLSA fördert die kulturelle Entwicklungszusammenarbeit