GURAN, KROATIEN

Guran: Ein archäologisches Projekt in Kroatien

Abschluss-Kampange 2012
Nach zehnjähriger Forschungsarbeit fand im September 2012 unter der Leitung von Prof. Jean Terrier (Kantonsarchäologie und Universität Genf) und in Zusammenarbeit mit der Universität von Zagreb die abschliessende Grabungskampagne statt. Diese letzte Kampagne konzentrierte sich auf das Zentrum der Siedlungsreste von Guran. Zudem wurden das Restaurationsprojekt und die Konservierung der im Laufe der Ausgrabungen freigelegten Strukturen abgeschlossen.

Dank der Freilegung eines grossen Stücks der Befestigungsmauer sowie einer beträchtlichen Fläche in deren unmittelbaren Umgebung im Laufe der letzten Jahre, erschliesst sich den Archäologen ein detailliertes Bild von der Nordseite der Siedlung. Eine Reorganisation des bereits vorhandenen Datensatzes und die weitere Datenverdichtung ermöglicht das Nachzeichnen der Siedlungsentwicklung vom 9. bis ins 14. Jh.

Im Berichtsjahr setzten die Archäologen ihre Arbeit im Siedlungszentrum fort, wo sie eine Konstruktion freilegten, die im Grundriss aus zwei in einem Winkel zueinander stehenden Gebäudeflügeln besteht. Die Konstruktion ist jener ähnlich, die im Norden entdeckt wurde (siehe Abb. 1). Es scheint sich um einen Wohnbautyp zu handeln, der einen Wohnraum mit Feuerstelle, eine Scheune und einen Stall umfasst.

Des Weiteren wurde eine Flächengrabung im Siedlungszentrum durchgeführt. Es kam ein Konstruktionskomplex zutage, der um einen gepflasterten Innenhof herum angeordnet war, der sich zu einem Verkehrsweg hin öffnete (siehe Abb. 2). Die Keramikfunde lassen sich in das Ende des 14. Jahrhunderts datieren. Die Keramik ist feiner und reicher dekoriert als die bisher entdeckte. Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass im Zentrum der Siedlung, die vorwiegend aus entlang der Befestigungsmauer liegenden Bauernhöfen bestand, eine privilegierte Bevölkerungsgruppe wohnte.

Die Restaurations- und Konservierungsarbeiten konzentrierten sich auf den Teil der Befestigungsmauer rund um das monumentale Eingangstor herum sowie auf die in unmittelbarer Nähe entdeckten Bauten (Abb. 3). Die anderen Strukturen wurden zu ihrem Schutz wieder zugedeckt. Zudem wurden an der grossen Basilika im Norden der Siedlung der Südflügel, der Turm und die Terrassenmauern entlang der Nordfassade des Heiligtums restauriert (Abb. 4). Auf dem Grabungsplatz der Kirche Sainte-Cécile haben die Archäologen eine Grossbaustelle für die Restaurierung eröffnet. Die Pflasterung der Apsis und des Presbyteriums sowie die Fundamente der Altäre wurden in Stand gesetzt (Abb. 5). Alle Kirchenmauern sowie die Mauern der Anbauten auf der Westseite, wurden danach restauriert, wobei neue Stuckaturen entdeckt wurden, die zur karolingischen liturgischen Ausstattung gehörten. Zuletzt wurden alle freigelegten Zonen rund um die Kirche herum wieder zugedeckt, die zum besseren Verständnis der Organisation des alten Gebäudes beigetragen hatten, auf dessen Grundfesten im Verlauf des 6. Jahrhunderts die erste Kirche erbaut wurde (Abb. 6).

Während der letzten Tage besuchte Prof. Charles Bonnet den Grabungsort, und die Gemeindeverwaltung von Vodnjan gab einen Empfang im kleinen Museum, das den Grabungsarbeiten gewidmet ist, und bedankte sich bei der SLSA für deren Engagement. Da dieses Projekt nun abgeschlossen ist, bleibt für die kommenden Jahre noch die Erstellung einer Monografie als Synthese der beinahe 40 Artikel, die im Verlauf der Forschungsarbeiten regelmässig in verschiedenen wissenschaftlichen Zeitschriften erschienen sind.

Kontakt:
Université de Genève
Faculté des Lettres
Section de philosophie et d’histoire
Département des sciences de l’antiquité
Rue du Puits-Saint-Pierre 4
1204 Genève

jean.terrier@etat.ge.ch

Abb. 1: Grundriss eines zweiflügelig organisieten Baus.

Abb. 2: Konstruktionen, die sich um einen gepflasterten Bereich anordnen, und sich zu einem Verkehrsweg hin öffnen.

Abb. 3. Der Bereich des monumentalen Eingangstores mit den Befestigungsmauern.

Abb. 4. Restaurierter Bereich der Basilika.

Kampagne 2011
Die Archäologen um Dr. Jean Terrier führten die 10. Grabungskampagne in Guran im August und September 2011 wiederum in Zusammenarbeit mit der Universität Zagreb durch. Die Arbeiten konzentrierten sich auf die Fortsetzung der Grabungen an der Kirche Sainte-Cécile und der Umgebung von Guran. Im Lauf der letzten Jahre förderten die Freilegung der Kirchenruinen sowie die Grabungsarbeiten in der unmittelbaren Umgebung von Guran die Strukturen einer antiken Baute zutage, von der ein Teil an der Nordmauer der Kirche konserviert werden konnte. 2011 wurde die konservierte Pflasterung des Bodens im Innern der Kirche abgetragen (Abb. 1). Die Grabung an der so freigelegten Zone brachte reichlich vorhandene Strukturen hervor, anhand deren mindestens sechs Bauphasen festgestellt werden konnten, die in die Zeit vor der Erstellung der aktuellen Kirche datierten (Abb. 2). Die Ergebnisse der Radiokarbonanalysen werden die entsprechenden Daten liefern für die Erstellung einer Chronologie dieses aussergewöhnlichen und für eine ländliche Kirche in Istrien einmaligen Komplexes.

Während mehrerer Jahre untersuchten die Forscher den äusseren Umgebungsverlauf an der Nordseite der früheren Siedlung Guran mit ihrer Einfriedung und einer beeindruckenden Reihe von Bauten. Die Ergebnisse bescheinigen eine fortgesetzte Landnahme von der karolingischen Zeit bis zum Ende des Mittelalters. 2011 öffneten die Archäologen eine neue Zone im Zentrum der Agglomeration, wo sie eine Einheit, bestehend aus drei Räumen, freilegten, die entlang zweier senkrechter Flügel angeordnet waren (Abb. 3). Diese reichlich vorhandenen Gebäudestrukturen können in die Zeit gegen Ende des Mittelalters datiert werden. Bei der Fortsetzung der Grabungen 2012 dürften die Forscher bis zur ältesten ursprünglichen Phase des Komplexes vordringen.

Abb. 3. Guran. Wohnbereich mit drei Räumen, der im Zentrum der Siedlung freigelegt wurde.

Luftansicht der Umgebung von Guran mit Kennzeichnung der Grabungsplätze.

Grundstrukturen des alten Guran, die während der Kampagne 2010 freigelegt wurden.

Schematische Aufzeichnung der Nordseite der alten Siedlung von Guran mit Hervorhebung der Habitatstrukturen und ihrer entsprechenden Chronologie zwischen dem 9. und 14. Jahrhundert.

Kampagne 2010
Die grosse Basilika, die Kirchen St-Simon und Sainte-Cécile sowie die Nordseite der Siedlungsreste des ländlichen Guran sind inzwischen gut ausgegraben und restauriert. In weiteren zwei Kampagnen sollen an der Kirche Sainte-Cécile sowie an den Siedlungsresten von Guran noch letzte Konservierungsarbeiten durchgeführt werden.

Im Herzen der Siedlung legten die Archäologen Gebäudestrukturen frei, die zur Befestigungsmauer gehörten. Unter anderem fanden sie Reste eines landwirtschaftlichen Gebäudes, bestehend aus zwei Seitenflügeln, die einen Innenhof umschlossen. Während der Grabungskampagne 2010 haben sie ihre Arbeiten auf den Südflügel des Wohngebäudes sowie auf den Innenhof konzentriert. Dabei stiessen sie auf noch ältere Strukturen, die auf der Nordseite durch eine Terrassenmauer und die Fassade einer dazugehörigen Baute begrenzt wurden. Diese neuen Elemente stützen die Chronologie der alten Siedlung von Guran, die bis jetzt acht Entwicklungsphasen umfasst zwischen dem 9. und 14. Jahrhundert n. Chr.

Im Laufe der Kampagne dehnten die Forscher ihre Untersuchungen bis zum unmittelbaren Umkreis der Kirche Sainte-Cécile aus, um ihre Dokumentation über das ursprüngliche Gebäude zu vervollständigen, auf dessen Strukturen das christliche Heiligtum gründete, und die verschiedenen Bauphasen zu präzisieren. Die Grundstrukturen des ursprünglichen Gebäudes befinden sich nördlich, südlich und östlich der neueren Kirche. Das entsprechende archäologische Fundmaterial bestätigt eine Besetzung ab der späten augustinischen Periode bis hin zur justinianischen Zeit. Im 6. Jahrhundert fand eine grundlegende bauliche Umnutzung statt, indem verschiedene Gebäudeteile für handwerkliche Tätigkeiten, hauptsächlich im Bereich der Metallurgie, verwendet wurden. Eine erste Kirche wurde zweifelsfrei während dieser Zeit erbaut, bestanden die Wände doch zum Teil aus Mauerresten des früheren Gebäudes. Bevor die Archäologen mit der Erforschung des Innern der neueren Kirche begonnen haben, lassen die bisher im äusseren Umkreis realisierten Entdeckungen jetzt schon eine Unterteilung in vier Bauphasen zu. Von der neuesten zeugt ein Anbau im Westen mit gut erhaltenem Originalfliesenboden.

Die bis heute erzielten Resultate sind sehr vielversprechend, da sie einen grundlegenden Unterschied in der Entstehung der beiden untersuchten Strukturen herausstreichen. Sainte-Cécile gründet auf den Ruinen eines älteren Gebäudes, während es sich bei der Siedlung von Guran um eine Neugründung handelt, die ohne Zweifel aus der karolingischen Zeit hervorging. Die Fortsetzung dieser Forschungen dürfte zum besseren Verständnis der Prozesse beitragen, die zur Besiedelung dieses Gebietes geführt haben, und gleichzeitig Referenzwerte im ruralen Zusammenhang liefern, die bis dato vollständig fehlten.

Die im 6. Jahrhundert eingerichteten Kochstellen im Zentrum des alten Gebäudekomplexes, der im Laufe der Zeit mehrfach grundlegend umgenutzt wurde.

Frei gelegte Anbaute vor der Westfassade der Kirche Sainte-Cécile mit Kalksteinfliesen.

Siedlung von Guran. Ostansicht, auf der einen Seite durch die Befestigungsmauer und auf der andern durch einen Kiesweg begrenzt.

Westansicht innerhalb der Befestigung.

Kampagne 2009
Während dieser Grabungskampagne setzten die Archäologen ihre Arbeit an den Siedlungsresten im Umkreis des alten Guran und an der Kirche Sainte-Cécile fort und konzentrierten sich zudem auf letzte Restaurierungsarbeiten an der Kirche Saint-Simon. Schliesslich wurde im Frühjahr 2009 ein Museum in der nahe gelegenen Stadt Vodnjan eröffnet, in dem ein kompletter Ausstellungssaal den Grabungsergebnissen des Guran-Projektes gewidmet ist.

Die Siedlungsreste im Umkreis des alten Guran:
Gemäss dem aktuellen Wissensstand wurde das alte Guran während der karolingi­schen Zeit gegründet und war bis gegen Ende des Mittelalters bewohnt, bevor es endgültig verlassen wurde. Die Kampagne 2009 hat eine Ansammlung von Gebäu­deresten zutage gefördert, die ohne Zweifel zu einer Wohneinheit innerhalb der Befestigungsmauer im nördlichen Teil der Siedlung gehörten. Diese Funde ermöglichten die Erstellung einer Chronologie von mindestens sechs baulichen Phasen, die eine Evolution über Jahrhunderte belegen.

Die Kirche Sainte-Cécile:
Etwa 500 Meter nord-westlich der alten Siedlung von Guran, wurden die Überreste der mittelalter­lichen Kirche Sainte-Cécile ausgegraben, die auf die Grundmauern eines noch älteren Gebäudes gebaut worden war. Das Heiligtum verlieh übrigens einem nahe gelegenen Weiler seinen Namen. Dank einer Ausweitung der Grabungen nördlich und westlich der Kirche konnten die Forscher chronologisch belegen, wie christliche Sakralbauten über die verschiedenen Phasen hinweg bis hin zur Neuzeit genutzt wurden. Die Funde an keramischem Material aus dem Umkreis des Gebäudes erinnern an die „Pars rustica“ einer augustaischen „Villa“. Interessant ist der Grabungsplatz insbesondere aufgrund einer Siedlungs­schicht aus der Spätantike (5. bis 6. Jahrhundert), die von grundlegenden baulichen Veränderungen zeugt. Einer der Räume wurde ausschliesslich für handwerkliche Tätigkeiten genutzt. Vor der westlichen Fassade der Kirche fanden die Archäologen den Grundriss eines grossen Gebäudes aus justinianischer Zeit, für dessen Bau ein Teil der antiken Mauerreste verwendet wurde. Den Forschern bot sich dadurch die Möglichkeit, die fortgesetzte Bewohnung während des hohen Mittelalter zu untersuchen.

Die Kirche Saint-Simon
Der Grabungsplatz der Kirche Saint-Simon wurde 2009 komplett restauriert unter Berücksichtigung der Forschungsergebnisse früherer Kampagnen. Dabei wurden nicht nur die frühen Bauphasen der Kirche und ihre Anbauten restauriert und ausgewertet, sondern auch die alten Zugangswege und die Umgebung des Gebäudes. Dies ist die erste Etappe in der Realisierung des Archäologie-Erlebnispfades, der im Rahmen des Projektes durch das Grabungsgelände angelegt wird.

Das Museum von Vodnjan
Die Gemeinde Vodnjan, auf deren Grund sich die Grabungsplätze des Projektes befinden, liess in einem kleinen venezianischen Palast im Stadtzentrum ein Museum einrichten, dessen Erdgeschoss einer Ausstellung der Fundstücke aus der grossen Basilika, der Kirche Saint-Simon und der Umgebung des alten Guran sowie der Kirche Sainte-Cécile gewidmet ist. Die Schaffung dieses neuen Kulturangebotes zeigt, dass auch die lokalen Politiker das Grabungsprojekt wahr nehmen und bereit sind, sich sowohl finanziell als auch persönlich für die Archäologie einzusetzen.

Kirche Sainte-Cécile: Gesamtansicht der Grabungen nördlich der Kirche mit den verschiedenen Besiedlungsphasen.

Freigelegte Handwerkszone aus dem V. bis VI. Jahrhundert in einem Teil der antiken Anlage.

Die Kirche Saint-Simon und ihre Zugangswege während den Konservierungs- und Restaurationsarbeiten.

Konservierungs- und Restaurationsarbeiten an der Kirche Saint-Simon und den alten Zugangswegen.

Campagne 2008
Au cours de cette dernière campagne de fouilles, nous nous sommes concentrés sur l’étude de deux sites: l’ancienne agglomération de Guran et l’église Sainte-Cécile avec l’habitat associé.

L’ancienne agglomération de Guran:
L’intervention de cette dernière campagne a été mise à profit pour approfondir l’étude des constructions mises en évidence au cours de l’année précédente, suite au dégagement superficiel que nous avions alors effectué sur une large zone située à l’intérieur de l’enceinte et au nord de l’agglomération.

Un vaste bâtiment constitué de deux ailes perpendiculaires a ainsi pu être identifié. La façade nord de cette construction épouse le tracé légèrement curviligne de l’enceinte et elle est édifiée à environ 50cm en retrait de cette dernière. La distribution intérieure présente une vaste pièce occupant toute l’aile ouest alors que l’aile nord est divisée en deux espaces, l’un de dimensions plus importantes à l’ouest et l’autre de dimensions plus modestes à l’est. Ces trois parties ne semblent pas communiquer entre elles et elles possèdent toutes une ouverture donnant sur un espace ouvert, une cour, délimité par les deus ailes. Les fouilles n’ont pas encore atteint les sols correspondant au niveau d’occupation de ces pièces et il est difficile, dans l’état actuel d’avancement des travaux, de dire si cette organisation résulte d’un programme initial. Par contre, des transformations ultérieures modifieront l’ordonnance des espaces ainsi que les circulations établies avec la cour.

La typologie des murs correspondant à la première phase de ce bâtiment est identique à celle de la petite construction qui avait été mise en évidence à proximité de la porte monumentale et qui avait alors été datée de la fin du haut Moyen Âge. Le matériel céramique récupéré dans les niveaux de comblement est similaire aux ensembles étudiés précédemment et il peut être daté du bas Moyen Âge. Il se pourrait bien que nous soyons en présence d’une unité domestique regroupant sous un même toit toutes les fonctions propres à un établissement rural, c’est-à-dire grange, écurie, cellier et logement. Dans un second temps, cette organisation sera modifiée et de nouvelles constructions seront réalisées dans les zones auparavant laissées libres entre les bâtiments.

En tenant compte des résultats obtenus à ce jour sur le site de l’ancienne agglomération de Guran, il semble possible de pouvoir situer l’époque de sa fondation vers la fin du haut Moyen Âge, peut-être au cours de la période carolingienne. Nous devons cependant rester prudent dans nos conclusions car, selon l’état actuel de nos recherches, seule une modeste partie de l’agglomération située plus particulièrement dans une zone périphérique attenante à son enceinte a été étudiée.

L’église Sainte-Cécile avec l’habitat associé:
Durant la campagne de terrain réalisée en 2008, les investigations archéologiques n’ont pas été reprises à l’intérieur de l’église et nous nous sommes concentrés sur le dégagement de la zone située au nord de l’édifice chrétien qui a révélé des vestiges correspondant à une construction antérieure.

Ainsi, le plan partiel d’un établissement peut être défini par un réseau de soubassements dont les maçonneries sont liées à l’aide d’un mortier orange. L’ensemble se prolonge au nord, en direction d’une grande citerne localisée à une vingtaine de mètres sous une épaisse couverture végétale. Une canalisation liée à cet établissement antérieur rejoint très certainement cette réserve d’eau. Le matériel céramique prélevé comporte quelques fragments de vaisselle de table associés à des éclats d’amphores qu’il faut attribuer à l’époque byzantine, plus précisément au VIe siècle. Une grande quantité de tessons appartenant à de la céramique culinaire vient enrichir ce lot. Son étude mise en perspective avec le matériel plus récent de l’agglomération de Guran permettra de compléter la typologie de cette céramique commune dont la chronologie est si délicate à mettre en place. Un mur appartenant à la construction de l’Antiquité tardive conserve encore son élévation sur cinq assises qui sont intégrées dans la façade septentrionale de l’église dont l’édification doit sans doute remonter à une période très ancienne.

L’édifice chrétien, ainsi que les constructions associées au nord, présentent plusieurs phases de transformations qui attestent la continuité de l’occupation du site au cours des siècles suivants. L’accumulation des sédiments à l’ouest constitue une stratigraphie intéressante dont la fouille fournira du matériel que l’on pourra associer à ces modifications successives. Plusieurs analyses radiocarbone d’échantillons sont en cours pour fournir les premiers éléments d’une chronologie absolue. Les résultats de ces travaux de laboratoire ne sont pas encore connus à ce jour.

Perspectives d’avenir:
L’étude parallèle de ces deux sites, qui diffèrent notamment quant à leur période de fondation, devrait fournir les éléments propices à une meilleure connaissance des modalités d’occupation de ce territoire durant les siècles de transition qui séparent l’Antiquité du Moyen Âge. Seule la poursuite des travaux sur le long terme permettra d’atteindre cet objectif et de fournir les éléments indispensables à une mise en valeur intelligente des vestiges. La réalisation d’un musée dans la ville proche de Vodnjan et d’un circuit archéologique organisé autour des sites dégagés est déjà en cours et elle est entièrement prise en charge par les instances croates.

Museum von Vodnjan: Ausstellung über die verschiedenen Grabungsplätze von Guran.

Ausstellung über die Grabungen an der Kirche Sainte-Cécile.

Unité d’habitation de l’ancienne agglomération de Guran mise au jour au cours de la campagne 2008 présentant deux ailes délimitant une cour.

Unité d’habitation de l’ancienne agglomération de Guran mise au jour au cours de la campagne 2008 présentant deux ailes délimitant une cour.

L’église Sainte-Cécile et les vestiges de l’établissement tardo-antique dégagés au nord de l’édifice chrétien en septembre 2008.

L’église Sainte-Cécile et les vestiges de l’établissement tardo-antique dégagés au nord de l’édifice chrétien en septembre 2008.

Abb. 12. Die Kirche Saint-Simon. Die freigelegten Friedhofsmauern vor der Westfassade der Kirche.

Abb 13. Kirche St-Simon. Solche Gürtelschnallen wurden vereinzelt an schlecht erhalten Skeletten gefunden.

Grabungskampagne 2007
Die Siedlungsreste von Guran und seiner Umgebung sind nun schon seit sechs Jahren Gegenstand archäologischer Grabungen, die sich mit der ländlichen Bevölkerung in der Übergangsphase zischen Antike und Mittelalter befassen. Die Forschungsarbeiten der Genfer Archäologen unter der Leitung von Dr. Jean Terrier umfassen alle Bestandteile der Siedlung, von der Pfarr- über die Begräbniskirche bis hin zur Befestigungsmauer und den Wohnhäusern. Nach Abschluss der Grabungen soll die gesamte Anlage als eine Art Freilichtmuseum für Besucher zugänglich gemacht werden. Im nahen Dorf Vodnjan ist jetzt schon ein Museum vorgesehen, wo die Ergebnisse der Forschungsarbeit präsentiert werden sollen.

Bei dieser sechsten Grabungskampagne wurden die Arbeiten an der kleinen Kirche Saint-Simon abgeschlossen. Mit der Untersuchung der Umgebung südlich des Heiligtums konnte die Entstehungsphase dieser Kirche in Bezug auf die damaligen Begräbnisse dokumentiert werden. Die Archäologen befassten sich ausführlich mit der Friedhofsmauer vor der Westfassade und konnten dort verschiedene Gräbertypen identifizieren. Dank einer Reihe von Radiocarbon-Analysen kann der früheste Bau einer einfachen Kirche dem Ende des 8. Jahrhunderts n. Chr. zugeordnet werden. Das Gebäude wurde im 11. Jahrhundert stark vergrössert. In der südlichen Mauer sind noch Teile des Vorgängerbaus enthalten.

Weitere Grabungen auf dem Gelände der alten Siedlung von Guran haben einen neuen Teil der Befestigungsmauer im Osten zutage gefördert. Gleichzeitig wurde das Gelände im Innern der Festung grossflächig abgeholzt. Bei der Freilegung dieser Zone kamen zahlreiche Mauerreste zum Vorschein. Tatsächlich handelte es sich um ein ganzes Wohnquartier bestehend aus mehreren aneinandergebauten Häusern. Genaue Datierungen ergaben, dass hier eine erste Besiedlung gegen Ende des späten Mittelalters stattgefunden haben muss. Hingegen wurden bisher keine Spuren entdeckt, die auf menschliche Behausungen während der Antike hinweisen könnten. Anhand der gefunden Keramikreste schliessen die Forscher darauf, dass die Siedlung wohl im 15. Jahrhundert verlassen wurde.

Auch an der etwa 500 Meter nordwestlich von Guran gelegenen Kirche Sainte-Cécile wurde weiter geforscht. Ihre Ruine befindet sich in der Nähe eines gleichnamigen Landwirtschaftsbetriebs. Mehrere Untersuchungen der Fundamente im Kirchenschiff ergaben mindestens vier verschiedene architektonische Entwicklungsphasen. Die Freilegung des Geländes rund um die Kirche brachte zudem mehrere Mauerreste zum Vorschein, die zu Anbauten gehörten. Die Archäologen entdeckten hier eine grosse Zahl behauener Steinblöcke, die auf eine Kirche aus dem karolingischen Zeitalter verweisen. Schliesslich wurde eine Reihe von Amphorenscherben gefunden, die vermuten lassen, dass diese Gegend – im Gegensatz zu Guran – seit der Antike bereits besiedelt war.

2008 sollen die Arbeiten sowohl auf Guran als auch an der Kirche Sainte-Cécile fortgesetzt werden. Die Archäologen wollen damit die Entwicklungsgeschichte dieser zwei offensichtlich unterschiedlichen Gemeinschaften präzisieren, die geografisch nah bei einander liegen.

Abb. 14. Kirche Saint-Simon. Entlang der Kirchenfassade wurden keine Gräber angelegt, um Raum für das Zirkulieren der Besucher oder für eine Sitzbank zu lassen.

Abb. 15. Kirche St-Simon. Grabstätte (T 25). Die am Rand des Grabens erkennbaren Steine weisen auf die ursprüngliche Existenz eines Holzsarges hin.

Fig. 1. Carte géographique de l’Istrie avec la position du site de l’ancienne agglomération de Guran localisée entre les villes actuelles de Vodnjan et Marcana.

Fig. 2. Localisation des sites sur un plan élaboré à partir des cadastres anciens (les plans schématiques des trois églises sont agrandis par rapport à l’échelle de la carte géographique afin de faciliter leur identification): 1. La grande basilique chrétienne à trois nefs, 2. L’église funéraire Saint-Simon, 3. Les ruines de l’ancienne agglomération de Guran, 4. La ferme actuelle de Guran, 5. L’église Sainte-Cécile, 6. La ferme actuelle de Sainte-Cécile.

Abb. 14. Kirche Saint-Simon. Entlang der Kirchenfassade wurden keine Gräber angelegt, um Raum für das Zirkulieren der Besucher oder für eine Sitzbank zu lassen.

Abb. 15. Kirche St-Simon. Grabstätte (T 25). Die am Rand des Grabens erkennbaren Steine weisen auf die ursprüngliche Existenz eines Holzsarges hin.

Fig. 1. Carte géographique de l’Istrie avec la position du site de l’ancienne agglomération de Guran localisée entre les villes actuelles de Vodnjan et Marcana.

Fig. 2. Localisation des sites sur un plan élaboré à partir des cadastres anciens (les plans schématiques des trois églises sont agrandis par rapport à l’échelle de la carte géographique afin de faciliter leur identification): 1. La grande basilique chrétienne à trois nefs, 2. L’église funéraire Saint-Simon, 3. Les ruines de l’ancienne agglomération de Guran, 4. La ferme actuelle de Guran, 5. L’église Sainte-Cécile, 6. La ferme actuelle de Sainte-Cécile.

Beginn 2002 bis 2006
Un projet de coopération scientifique est prévu à moyen terme en Croatie. Cette mission initiée en automne 2002 projette l’étude, la mise en valeur et la présentation d’un site archéologique exceptionnel localisé dans le sud de l’Istrie. Il s’agit de l’ancienne agglomération de Guran qui est isolée dans la campagne et comprend les ruines d’un village, d’une grande basilique chrétienne et d’une église funéraire abandonnés à la fin du Moyen Âge (fig. 1 et 2). Pour mener à bien ce projet, le Centre international de recherches sur l’Antiquité tardive et le Moyen Âge de l’Université de Zagreb ainsi que le Service pour la protection des monuments historiques de l’Istrie se sont associés à l’Université de Genève et au Service cantonal d’archéologie. Le financement des recherches sur le terrain est assuré en grande partie par la Fondation Suisse-Liechtenstein pour les recherches archéologiques à l’étranger (SLSA). Des apports ponctuels de la Société Académique de Genève et de la Fondation Ernst et Lucie Schmidheiny, toutes deux liées à l’Université de Genève, viennent compléter le budget. Les travaux de conservation et de mise en valeur sont majoritairement pris en charge par nos partenaires croates.

L’Istrie appartient à la zone adriatique où Rome et Constantinople ont toujours constitué les deux pôles de pouvoir entre lesquels les états et les populations oscillaient depuis l’Antiquité tardive. Vers la fin du 8e siècle, l’Istrie est conquise par les carolingiens puis intégrée dans le royaume franc qui imprimera alors son empreinte sur cette région. Dans le domaine de l’architecture religieuse, l’adoption d’un plan d’église à nef unique dotée de trois absides inscrites dans un chevet plat pourrait être rattachée à cette nouvelle sphère d’influence incluant la Suisse méridionale et orientale où les sanctuaires de ce type furent nombreux à l’époque carolingienne. Cette constatation illustre les liens privilégiés que les Grisons ou le Tessin ont toujours entretenus avec la zone adriatique, justifiant ainsi à plus forte raison une collaboration entre la Suisse et la Croatie pour développer ce programme scientifique.

Les dégagements entrepris à ce jour ont permis l’étude complète de la grande basilique chrétienne à trois nefs (fig. 3) tout en assurant les premiers travaux de consolidation et conservation de ses ruines. Cet édifice conserve encore un magnifique pavement constitué de grandes dalles dans le vaisseau central et d’un revêtement en opus spicatum (fig. 4) dans les bas-côtés. C’est sans doute dans le courant du 11e siècle qu’il faut situer sa construction.

L’église Saint-Simon a également été entièrement fouillée (fig. 5). Plusieurs phases de construction ont été mises en évidence dont la plus ancienne remonte à l’époque carolingienne (fig. 6). Il a été, par ailleurs, démontré que l’église actuelle n’était pas antérieure au 11e siècle. De nombreuses sépultures sont associées à ce sanctuaire qui correspond au cimetière de l’ancienne agglomération de Guran. Les travaux d’assainissement de l’édifice ont débuté en 2006.

L’ancienne agglomération de Guran à laquelle sont rattachées les deux églises décrites ci-dessus, fait l’objet d’une recherche étendue depuis maintenant trois années consécutives. Un vaste pan de son enceinte comprenant une porte monumentale ainsi que plusieurs constructions associées ont été dégagés et étudiés (fig. 7). En relation avec ces investigations, de nombreux objets de la vie quotidienne (fig. 8) ainsi qu’une grande quantité de céramique ont été mis au jour (fig. 9). Une étude systématique de ces éléments en relation avec des datations absolues obtenues par analyses au radiocarbone est en cours.

Dans l’état actuel des recherches, les origines de cette agglomération pourraient être attribuées à l’époque carolingienne.

Enfin, les vestiges de l’église Sainte-Cécile ont été dégagés à un peu plus de 500 mètres au nord-ouest de l’agglomération de Guran. Cette église est en fait liée à un habitat dont il faudra définir l’ampleur. Après deux campagnes d’investigations, l’ensemble de l’édifice chrétien (fig. 10) avec ses aménagements liturgiques, ses pavements et de nombreux blocs sculptés de grande qualité (fig. 11), a été mis au jour. L’église actuelle repose sur un édifice plus ancien. En outre, de nombreux fragments d’amphores et de tegulae ont également été récupérés. Toutes ces découvertes laissent augurer une origine ancienne de l’occupation à Sainte-Cécile dont la fondation pourrait remonter à l’Antiquité.

C’est donc un véritable projet lié à la problématique du peuplement d’un territoire que nous entreprenons dans cette région. Les résultats obtenus au fil des cinq premières campagnes de fouilles sont particulièrement prometteurs car ils permettront d’accéder progressivement à une meilleure connaissance de l’occupation de l’espace rural pour la période de transition qui va de l’Antiquité tardive au Moyen Âge. Cet aspect de la recherche qui prend en compte l’ensemble des composantes d’une agglomération – église paroissiale, église funéraire, enceinte fortifiée et habitat – est totalement novateur pour la période concernée en Croatie. Au plan scientifique, il s’agit de constituer un véritable cadre de référence.

Au cours des prochaines campagnes, il conviendra donc de poursuivre les investigations sur l’agglomération de Guran afin de préciser son extension ainsi que ses différentes phases de développement. Les deux églises associées à ce village nécessiteront encore plusieurs interventions, la grande basilique pour vérifier l’existence d’une phase antérieure et l’église Saint-Simon pour dégager les aires funéraires localisées à l’ouest et au sud de l’édifice. Enfin. L’église Sainte-Cécile et son environnement seront encore explorés car ils constituent un site qui, contrairement à l’agglomération de Guran, semble être occupé depuis l’Antiquité.

Ce projet est couplé avec un programme de conservation et de mise en valeur du patrimoine étudié. Les premiers travaux de consolidation sont déjà réalisés sur la grande basilique et ils sont en cours à Saint-Simon. Lorsque nos recherches seront terminées, l’ensemble des sites sera accessible au sein d’un parcours archéologique aménagé dans la campagne et un musée est d’ores et déjà prévu dans la ville de Vodnjan pour présenter le fruit de nos investigations.

Dr. Jean Terrier, Directeur de projet

Fig. 3. Les vestiges de la grande basilique chrétienne à trois nefs vus depuis l’ouest.

Fig. 4. Pavement en opus spicatum conservé dans les bas-côtés de la grande basilique.

Fig. 5. L’église Saint-Simon et son pavement vus depuis l’ouest.

Fig. 6. Relevé des murs de l’église Saint-Simon avec le plan de la petite église carolingienne dont les vestiges furent retrouvés sous son pavement.

Fig. 7. Les vestiges de l’ancienne agglomération de Guran avec son enceinte fortifiée.

Fig. 8. Quelques objets de la vie quotidienne au 12e-13e siècles.

Fig 9. Fragments de céramique correspondant à des pots à cuire des 12e-13e siècles.

Fig. 10. Les vestiges de l’église Sainte-Cécile vus depuis l’ouest.